Agile Branding SKKG

Übergangs­identität für Identität im Übergang

Die Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte entwickelt sich dynamisch – und bezieht ihre Stakeholder partizipativ mit ein: Auf der Kampagnen­website stellt sie Fragen in den Raum, auf die sie gemeinsam mit der Community Antworten sucht.

November 27, 2021

Die «Pflege der abendländischen, insbesondere der schweizerischen Kunst-, Kultur- und Geschichtswerte» – so ist der Stiftungszweck der Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte (SKKG) in der Gründungsurkunde definiert. 1980 von Stifter Bruno Stefanini gegründet, verfügt die SKKG heute über ein immenses Immobilienvermögen und eine umfangreiche Kunst- und Kulturgütersammlung. Doch was bedeutet der Wunsch des Stifters heute, mehr als 40 Jahre später, in einer immer diverseren Gesellschaft? Was ist Schweizerisch? Was war es gestern und was soll es morgen bedeuten?

Wie sich positionieren, wenn alles im Fluss ist?

Seit Bettina Stefanini, die Tochter des Stifters, Präsidentin der SKKG ist, steht auch die Frage nach der Identität der Stiftung im Raum – und diejenige nach deren Potenzial. Bettina Stefanini umreisst den Anspruch so: «Kultur entsteht aus dem Zusammenleben. Wir sehen unsere Aufgabe als Stiftung darin, Zusammenleben neu zu denken, Impulse zu geben und Möglichkeiten zu schaffen.» Und genauso wie die SKKG Neues ermöglicht, muss sie auch ihren eigenen Weg finden. Wie nun aber mit Marke und Kommunikation eine Identität vermitteln, die sich gerade rasant entwickelt?

Partizipativ neue Antworten finden

Die SKKG macht ihre eigene Entwicklung öffentlich: Auf der Kampagnenwebsite tritt sie mit einer Übergangsidentität auf und nimmt die Community mit auf die eigene Entwicklungsreise. Mit der gleichen partnerschaftlichen Haltung, wie sie es auch in ihrer Kernaufgabe Vermittlung und Pflege des Kulturerbes tut: Fragen stellen und gemeinsam mit Partnerinnen und Partnern Partizipation erforschen und Antworten finden. Im Zweimonatsrhythmus wirft die SKKG auf der Kampagnenwebsite ein Schlaglicht auf jene Fragen, mit denen sie sich befasst und gibt Einblick in ihre Stiftungstätigkeit, ihre Herausforderungen und Projekte. Die Kamagnenplattform «We love Kulturerbe» ist dabei Programm: Dreh- und Angelpunkt des Narrativs ist die Ausgestaltung von Beziehungen mit Partnerinnen und Partnern.  

«Unser Ziel mit dem Übergangsauftritt war, Aufmerksamkeit zu schaffen und ein Signal zu setzen: Auch eine Stiftung kann mutig, laut und gleichzeitig differenziert kommunizieren. Die grosse Resonanz zeigt, dass uns das gelungen ist.» – Sarah Fehr, Leiterin Projekte Stiftungsentwicklung und Kommunikation.

Zwei Informationsebenen: Storytelling im Fokus und Stiftungsinformationen im Hintergrund

Ein Kaleidoskop von Geschichten und Formaten

Neben überraschenden Fragen setzt die SKKG im Storytelling auf unkonventionelle Formate. Den Auftakt macht ein Comic, der die Förderung erklärt. Ein Video zum Reinigungsprojekt gibt einen Einblick, wie die Stiftung ihre geschätzt 80’000 Objekte reinigt und katalogisiert. Ein Beziehungsgespräch begleitet die Vergabe einer halben Million Fördergelder. Doch es geht nicht nur um Superlative. Auch die Casa d’Angel, das kleine Ortsmuseum im Lugnezer Lumbrein, ist eine valide Partnerin: Ein SMS-Dialog zeichnet den Weg des tonnenschweren Leihobjekts in die Berge nach. Und manche Geschichte wartet noch auf das Happy-End. So wie das verwunschene Schloss Brestenberg, das mittels Kontaktanzeige aus dem Dornröschenschlaf geküsst werden soll. Für Geschäftsführer Christoph Lichtin war die Entwicklung der Stories auch eine Gelegenheit zur Reflexion des Selbstverständnisses der SKKG: «Wieso erzählen wir als Stiftung eine Geschichte und aus welcher Haltung heraus erzählen wir sie?

Wer mit wem was wie und wieso: Wer auf Partizipation setzt, stellt die Frage nach der Ausgestaltung von Beziehungen zu Partnerinnen und Partnern

Mutig, laut und gleichzeitig differenziert

«Unser Ziel mit dem Übergangsauftritt war, Aufmerksamkeit zu schaffen und ein Signal zu setzen: Auch eine Stiftung kann mutig, laut und gleichzeitig differenziert kommunizieren – und sich damit im Umfeld maximal differenzieren», sagt Sarah Fehr, Leiterin Projekte Stiftungsentwicklung und Kommunikation. «Die grosse Resonanz zeigt: Das ist uns gelungen.» In der Übergangsidentität wurde das bestehende Markendesign nicht abgelöst, sondern dekonstruiert. Dabei erfährt auch das Logo eine permanente Transformation. Mit den Animationen von Moriz Oberberger in der flächigen und farbenfrohen Gestaltung von Jalscha Römer sticht der Auftritt der SKKG aus der Masse der Stiftungsauftritte heraus, weckt die Neugierde und macht die forschende Haltung der Stiftung direkt erlebbar.

Vom Agile Branding zur fundiertem Markenstrategie

Genauso schnell wie sich die SKKG weiterentwickelt, verändert sich auch die Website. Mit der Ausgestaltung der Bereiche Förderung und Sammlung werden die Inhalte detaillierter, Landing Pages für Projekte kommen dazu – und das in einem Markenidentitätsprozess erarbeitete Selbstverständnis soll sich 2022 auf der Website manifestieren. Mehr dazu, sobald die SKKG in ihre nächste Form gewachsen ist und ihre Übergangsidentität abstreift. Bis dahin illustriert die Kampagnenwebsite der SKKG, wie agile Branding Identität nicht nur vermitteln, sondern eine Organisation darin unterstützen kann, ihre Identität weiterzuentwickeln.

Leistungen Herbst

  • Konzeption Kampagne
  • Inhaltskonzept und Themenplanung
  • Storytelling und Text

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